Jahresberichte

2022

Die Allianz identifiziert und definiert Themen zu einer gesundheitsfördernden und nachhaltigen Ernährung. Für das Berichtsjahr waren dies: Food Labelling, Zucker, Kindermarketing, Nachhaltige Ernährung und Coronapandemie.

Die Arbeitsgruppe (AG) Food Labelling unter der Leitung von Vorstandsmitglied Barbara Pfenniger konnte an der Konferenz von Gesundheitsförderung Schweiz das von ihr überarbeitete Grundlagenpapier «Nutri Score» vorstellen, arbeitete weiter an der besseren Bekanntmachung des Nutri-Score und verfasste eine Auswahl von Artikeln für den Fachteil des SVDE Info 3/2022 (weitere Informationen siehe Homepage). Zudem stellte die Arbeitsgruppe die Allianz Ernährung und Gesundheit sowie ihre Arbeiten zum Nutri Score bei H-Health (Hub for Human Environmental Agrifood Leap to Transform Health) vor. Die Wichtigkeit der fundierten Grundlagenarbeit der AG und mit ihr der ganzen Allianz Ernährung und Gesundheit wurde im Bericht des Bundesrates anerkannt.

Die Leitung Arbeitsgruppe Coronapandemie wurde im Berichtsjahr von Melanie Bruns übernommen, nachdem Pascale Mühlemann die Leitung abgegeben hatte. Die Allianz Ernährung und Gesundheit hat das Ziel, auf die Bedeutung von Ernährung, Adipositas und Prävention ernährungsabhängiger Erkrankungen im Zusammenhang mit Erkrankung an Covid-19 hinzuweisen, Zusammenhänge zu Covid-19 aufzuzeigen, um entsprechende (politische) Massnahmen ableiten zu können. Hierzu hatte sie im Jahr 2020 eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Nach der Veröffentlichung und Überarbeitung des Faktenblattes «Die Bedeutung von Ernährung, Adipositas und Prävention ernährungsabhängiger Erkrankungen im Hinblick auf COVID-19» im 2020 und 2021, setzte sich die Arbeitsgruppe im Berichtsjahr vor allem mit weiteren möglichen ergänzenden Themen für eine allfällige weitere Überarbeitung des Faktenblattes (z.B. Mikrobiom, Zink, Mikronährstoffe, etc.) auseinander.

Die Arbeitsgruppe Zucker hat im Berichtsjahr die Folgearbeiten zu den von ihr zusammen mit Bettina Wölnerhanssen und Anne Christin Meyer-Gerspach erarbeiteten Grundlagendokumente zu «Auswirkungen des Zuckerkonsums auf nichtübertragbare Krankheiten» und «Süssungsmittel als Zuckerersatz» geplant und aufgegleist. Die AG Zucker hat die Grundlagendokumente als Basis genutzt, um daraus (politische) Forderungen zu formulieren und das Hintergrunddokument des für das 2023 geplanten Zuckermanifests zu erstellen.

Die Allianz Ernährung und Gesundheit wurde vom Zentrum Karl der Grosse für ein Podiumsgespräch «Die süsse Versuchung» eingeladen. Dominique Rémy hat für die Allianz mitdiskutiert und auf die Auswirkungen des Zuckerkonsums auf die Gesundheit aufmerksam gemacht.

Ronia Schiftan hat im Berichtsjahr die Leitung der AG Kindermarketing übernommen und zusammen mit den Arbeitsgruppenmitglieder eine Strategie mit entsprechenden Massnahmen erarbeitet.

Die Allianz Ernährung und Gesundheit setzt sich für eine ausgewogene und nachhaltige Ernährung ein. Die Vereinspräsidentin, Dominique Rémy, hat sich im Rahmen eines Inputreferats "Ernährungsgesundheit in Bezug zum Ernährungssystem" am Bürger:innenrat für Ernährungspolitik am Dialogprozess beteiligt und konnte auf diese Weise insbesondere auf die ernährungsbedingten Erkrankungen hinweisen und Forderungen für eine nachhaltige und ausgewogene Ernährung in der Schweiz präsentieren.

Um das Thema «Nachhaltigkeit» in der Allianz weiter zu stärken, setzte der Vorstand eine Arbeitsgruppe ein. Im Berichtsjahr setzte die Arbeitsgruppe ihre im 2021 begonnen Arbeiten fort. Nachdem Gabi Fontana die Leitung mit dem Rücktritt aus dem Co-Präsidium abgegeben hat, befindet sich die AG Ende 2022 in einer personellen Reorganisationsphase.

Die Allianz Ernährung und Gesundheit hat im Berichtsjahr Stellung zur «Revision of EU legislation on Food Information to Consumers» bezogen. Die Stellungnahme ist auf der Homepage veröffentlicht. Zudem hat sie das Postulat von NR Laurence Fehlmann-Rielle «Werden wir über Covid-19 hinaus etwas gegen Adipositas tun?» im Rahmen eines Empfehlungsschreibens unterstützt.

Die Vereinsmitglieder haben an der Mitgliederversammlung im Mai 2022 Dominique Rémy (SVDE) zur Präsidentin gewählt. Sie führte vorher zusammen mit Gabi Fontana die Allianz in einem Co-Präsidium. Ausserdem wurde Philipp Tinguely (Schweizerische Herzstiftung) als neues Vorstandsmitglied herzlich willkommen geheissen. Er ersetzt Jardena Rotach, welche aufgrund beruflicher Veränderung aus dem Vorstand zurückgetreten ist.


2021

Anfangs 2021 ist die Allianz Ernährung und Gesundheit von der nationalrätlichen Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK-N) zur Anhörung der parlamentarischen Initiative «Für ein Programm zu Jugend und Ernährung» eingeladen worden. Die Initiative fordert nach dem Vorbild der Programme zu Jugend und Sport und Jugend und Kultur ein analoges Programm zu Jugend und Ernährung. Nachdem die WBK- N die Pa. Iv. knapp angenommen hatte, hat der Nationalrat in der Frühlingssession 2021 der Pa. Iv. mit einem deutlichen Abstimmungsresultat Folge gegeben. Doch der Ständerat hat sie in der Sommersession abgelehnt. Umso erfreulicher ist es, dass das Postulat der WBK-N «Jugend und gesunde Ernährung durch verstärkte Koordination und Kommunikation stärken» vom Nationalrat in der Sommersession angenommen wurde. Zudem wurde auch die Motion Roduit «Konsum von lokal angebautem Obst und Gemüse fördern» angenommen. Bei all diesen politischen Vorstössen hat die Allianz Unterstützungsarbeit geleistet, sei es durch zur Verfügung stellen von wissenschaftlichem Hintergrundinformationen für die entsprechenden Berichterstatter:innen oder durch Unterstützungsbriefe an die Parlamentarier:innen.

In der Herbstsession hat NR Laurence Fehlmann-Rielle eine IP «Zuckergehalt reduzieren, insbesondere für die Kinder» eingereicht. Die Allianz hat hierzu NR Laurence Fehlmann-Rielle beraten und mit weiteren Informationen unterstützt.

Um einen Beitrag zu einer gesundheitsfördernden Ernährung in allen Politikbereichen zu leisten, hat die Allianz Stellung zur «Regulierungsbremse» und «Nachhaltige Strategie 2030» bezogen und hat sich regelmässig mit anderen Stakeholdern (Bund, Industrie, Zivilgesellschaft) ausgetauscht. Ein für die Allianz sehr gewinnbringender Austausch stellte die Begleitgruppe zum Postulat «Zukünftige Ausrichtung der Agrarpolitik» dar. Im Rahmen von vier Workshops hat die Allianz die Interessen ihrer Vereinsmitglieder für eine ausgewogene und nachhaltige Ernährung vertreten und versucht diese in die zukünftige Ausrichtung der Schweizer Agrarpolitik einzubringen. Der Bericht zum Postulat wird für den Sommer 2022 erwartet.

Die Arbeitsgruppen der Allianz waren auch im 2021 sehr aktiv und engagiert. Die AG Coronapandemie hat das Faktenblatt «Die Bedeutung von Ernährung, Adipositas und Prävention ernährungsabhängiger Erkrankungen im Hinblick auf Covid-19» überarbeitet und mit den aktuellen Forschungsresultaten ergänzt. In diesem Zusammenhang hat die Allianz eine Medienmitteilung veröffentlicht. Die Arbeitsgruppe Zucker hat ein Faktenblatt «Auswirkungen des Zuckerkonsums auf nichtübertragbare Krankheiten» im Sommer zusammen mit einem entsprechenden Grundlagenpapier zu eben diesem Thema zu «Süssungsmittel als Zuckerersatz» veröffentlicht. An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an die beiden Hauptautor:innen Bettina Wölnerhanssen und Anne Christin Meyer-Gerspach.

Die AG Food Labelling hat das Grundlagenpapier «Nutri-Score» überarbeitet und im Winter zusammen mit einem Faktenblatt für Fachleute und Politiker:innen veröffentlicht.

Die Arbeitsgruppe Kindermarketing hat im Spätsommer das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen zu einem Austausch getroffen und ist zurzeit daran, die Ziele und die entsprechenden Massnahmen für die kommenden Jahren zu definieren. Auch die im 2021 neu gegründete AG Nachhaltige Ernährung hat sich intensiv mit ihren Zielen auseinandergesetzt, um eine gemeinsame Stimme in Bezug auf eine nachhaltige Ernährung zu erarbeiten.

Ein herzliches Dankeschön an alle Arbeitsgruppenmitglieder für die geleistete Arbeit für die Allianz Ernährung und Gesundheit – für eine gesundheitsfördernde und ausgewogene Ernährung in der Schweiz.


2020

Die Allianz Ernährung und Gesundheit wurde am 20. Januar 2020 offiziell als Verein gegründet. Sie führt die Arbeiten, die im Rahmen der ehemaligen NGO- Allianz EBK zum Thema Ernährung geleistet wurde, fort und bezweckt partnerschaftlich und gemeinsam die Anliegen einer gesundheitsfördernden und nachhaltigen Ernährung evidenzbasiert auf politischer Ebene zu fördern und nach aussen zu vertreten. Die Allianz Ernährung und Gesundheit hat zur Gründung eine Medienmitteilung erstellt und verbreitet. Sie ist auf der neuen Homepage einsehbar.

Gabi Fontana und Dominique Rémy präsidieren den Verein in einem Co- Präsidium, wobei der Austausch mit dem sehr engagierten Vorstand eng gehalten ist. Der Verein hat 18 Einzel- und Kollektivmitglieder, die in regelmässigen Abständen über die Vereinsaktivitäten via Newsletter informiert wurden. Public Health Schweiz führt das Sekretariat.

Der neu gegründete Verein hat ein sehr erfolgreiches und arbeitsintensives Jahr hinter sich. Es wurden vier Arbeitsgruppen (AG) gebildet: Zucker, Kindermarketing, Food Labelling und Coronapandemie. Letztere AG hat ein Faktenblatt «Die Bedeutung von Ernährung und Adipositas und Prävention ernährungsabhängiger Erkrankungen im Hinblick auf COVID-19» erstellt. Auf Basis dieses Faktenblattes hat die Allianz Ernährung und Gesundheit Unterstützungsarbeiten zu zwei Interpellationen geleistet: Situation nach Covid-19 und gesunde Ernährung und Zusammenhang zwischen Ernährung und Pandemie. Welche Ernährung?.

Die Allianz hat sich auch ganz gezielt im Parlament in die politische Diskussion um das Postulat «Werbung und Adipositas. Wie effizient sind die Selbstregulierungsmassnahmen?» und um das Postulat «Verbesserung des Nutri- Score» eingebracht und tatkräftig mitgeholfen, dass letzteres Postulat vom Nationalrat angenommen wurde.

Zudem hat sich die Allianz Ernährung Gesundheit mit Parlamentariern und Parlamentarierinnen von links bis rechts getroffen, hat Stellung zum Kostendämpfungspaket II bezogen, und hat das BLV zu einem Austausch getroffen.